Auffrischung Vektorimpfstoffe[Stand: 08.04.21]
Gefahr der Vektorimmunität:
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Gen-Vektor-Lebendimpfstoff: Erbsubstanz integriert in Erbsubstanz fremder Trägerkeime
  • Bei DNA-Vektor-Impfstoffe werden Erregergene in einen Trägerkeim integriert. Nach Impfung gelangen die Erregergene in die Zellen und bilden dort Erregerbestandteile, auf die das Immunsystem reagiert.
  • Die Immunantwort kann sich auch gegen den Trägerkeim richten. Es resultiert Vektorimmunität.
  • Damit bleibt eine Zweitimpfung als Booster erfolglos, da der Trägerkeim vom Immunsysten erkannt und vernichtet wird, bevor die Erregergene exprimiert werden.
  • Ebenso sind spätere Auffrischimpfungen nicht möglich. Auch Impfstoffe gegen andere Krankheiten mit demselben Vektor wirken nicht.
  • Beobachtet wurde dies bei Ebola- und MERS-Impfstoffen und Kuhpocken-Vektorimpfstoffen bei Menschen mit Pockenimpfung.
  • Prinzipiell besteht dieses Risiko auch bei Konjugat- und Clamp-Impfstoffen, evt. auch bei Künstlichen Antigenpräsentierenden Zellen. Beim Covid-19-Impfstoff SARS-CoV-2 Sclamp der Queensland University Australien führte Antikörperbildung bei einem Teil der Probanden auf HIV-Virusfragmente, die als Molekulare Klammer verwendet wurden, zu falsch positiven HIV-Tests und damit zum Abbruch der Impfstoffentwicklung [Quelle]
    Vektorviren Corona-Impfstoffe:
  • Menschen-Adenovirus Typ 5 (Ad5):
  • Menschen-Adenovirus Typ 26 (Ad26):
  • Gorilla-Adenovirus (GRAd): GRAd-COV2 (Reithera)
  • Schimpansen-Adenovirus (ChAdY25): Covid-19 Vaccine AstraZeneca
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    Folgen bei Vektorimmunität:
  • Zu unterscheiden ist bestehende Vektorimmunität durch eine vorherige natürliche Infektion mit dem Virus und eine evt. durch eine Erstimpfung erworbene Vektormmunität.
  • Gegen Menschen-Adenovirus Typ 26 soll eine besonders geringe Vorimmunität bestehen, bei Typ 5 dagegen bis zu 50 % der Bevölkerung Antikörper aufweisen. Bei Affen-Adenoviren ist keine Vorimmunität zu erwarten. [Quelle]
  • Vektor-Impfstoffe mit resultierender Vektorimmunität nach der ersten Impfung machen folglich nur Sinn,
    - wenn eine lebenslamge Immunität erfolgt, also die Ausbikdung eines immunologischen Gedächtnisses
    - oder zum Durchbrechen eines verbreiteten Infektionsgeschehens mit zeitlich begrenztem Schutz (Vorteile in der Herstellung, Handhabung und Kosten), wobei im Widerholungsfall auf einen anderen Impfstoff oder einen anderen Vektor umgestiegen werden muss
    - ebenso besteht auch gegen andere Impfstoffe mit demselben Vekorkeim Resistenz
    - wurde bereits mit einem anderen Impfstoff mit demselben Vekorkeim geimpft, kann aufgrund der Vektorimmunität nicht geimpft werden.
    - ABER: Auch bei bestehender Vektor-Immunität wird bei einer Zweitimpfung ein verbesserter Impfschutz erreicht [Quelle]
    Umgehungsmöglichkeiten von Vektorimmunität:

    Homologe Prime-Boost-Impfung (1. und 2. Impfsdosis mit selbem Vektor):
  • Dosisreduzierung bei 1. Impfdosis, um Ausbildung von Vektorimmunität bei 1. Impfdosis zu vermeiden, sofern noch wirksam ohne ADE-Gefahr (Infektionsverstärkung statt Abschwächung bei Dosisreduktion).
  • Verwendung von immunresistenten Vektorkeimen (sofern diese existieren).
  • Verwendung körpereigener Zellen als Vektor, z.B. Dendritische Zellen, da keine Vektorimmunität ausgebildet werden kann.
  • Spaltimpfstoffe: Nach Herstellung von Antigenpräsentierenden Vektoren Verwendung nur der antigentragenden Bruchstücke, wodurch der Vektor selber zerstört bzw. nicht mehr appliziert wird (z.B. NDV-HXP-S)

    Heterologe Prime-Boost-Impfung (1. und 2. Impfsdosis nicht mit selbem Vektor):
  • 2. Impfdosis mit anderen Vektorkeim (z.B. Sputnik V).
  • 2. Impfdosis mit Nicht-Vektor-Impfstoff (z.B. Covid-19 Impfstoff von Gritstone Oncology/ NIAID)
    Dauer des Impfschutzes:
  • Dabei ist zu unterscheiden zwischen
    - Schutz vor Neuinfektion/ Erkrankung nach der Impfung (abhängig von der gebildeten Antikörpermenge)
    - Spätere Neuinfektion ohne Erkrankung oder mit stark abgeschwächter Erkrankung (immunologisches Gedächtnis vorhanden, unabhängig von der nach der Impfung gebildeten Antikörpermenge, da diese in einem bestimmten Zeitraum (ca. 6-12 Monate) wieder abgebaut werden)
    - Spätere Neuinfektion mit ausgeprägter Erkrankung (kein immunologisches Gedächtnis vorhanden)
  • Lässt sich durch eine Boosterimpfung die Schutzwirkung gegenüber der ersten Impfung steigern, spricht dies für ein Immungedächtnis, das den Angreifer wiedererkennt und mit deutlicher Antikörperproduktion reagiert. Da die B- und T-Gedächtniszellen nach der ersten Impfung erst gebildet werden müssen, ist zwischen beiden Impfungen in der Regel ein Abstand von Wochen nötig. Wird keine deutlich erhöhte Schutzwirkung mit einer Booster-Impfung erreicht, spricht dies gegen die Ausbilung eines immunologischen Gedächtnisses oder für eine eingetretene Vektorimmunität.
    Corona-Vektor-Impfstoffe:
  • Sputnik V: Die 2 Impfdosen enthalten 2 verschiedene Vektorviren (Menschen-Adenovirus Typ 26 bzw. Typ 5)
  • Covid-19 Vaccine Janssen (Johnson & Johnson):
    • Zugelassen: Impfschema 1 x 1 (1 Impfdosis ausreichend). Vektorvirus: Menschen-Adenovirus Typ 26.
    • Variante (noch nicht zugelassen): 2 Impfdosen. Die 2 Impfdosen enthalten 2 verschiedene Vektorviren (Menschen-Adenovirus Typ 26 bzw. Attenuiertes Kuhpockenvirus), wobei Menschen, die die Pockenimpfung erhielten, Vektorimmunität auf die 2. Impfdosis haben [Quelle].
  • Covid-19 Vaccine AstraZeneca: Beide Impfdosen erhalten denselben Vektorvirus (Schimpansen-Adenovirus). Nach bisherigen Publikationen beträgt die Schutzwirkung nach der 2. Impfung ca. 70 % [Quelle]. Wurde bei der ersten Impfung nur die halbe Dosis verimpft, resultierte nach der 2. Impfung (Volldosis) ein Impfschutz von ca. 90 % [Quelle]. Dies könnte darauf hindeuten, dass bei höherer Dosierung eine Vektorimmunität eintritt und bei niedriger nicht. Inwieweit dieser Sachverhalt abschließend geklärt ist, geht aus den Publikationen nicht hervor. Geimpft wird gegen Corona mit zweimal derselben Impfdosis (Volldosis).
  • Convidicea (Cansino): Menschen-Adenovirus Typ 5
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