Polyethylenglycol (PEG, Macrogol)-Allergie [Stand: 28.09.21]

PEG - Definition/ Synonyme/ Allergierisiko


Synonyme:
  • Synonyme für Polyethylenglycol: PEG, Macrogol, Polyglycol, Polyoxyethylen, Polyethylenoxid (PEO)
    Definition:
  • PEG: Polymer: Polyether mit unterschiedlicher Anzahl an Moleküleinheiten -CH2-CH2-O-
  • Die Zahl hinter PEG (bzw. hinter Macrogol, z.B. PEG 2000) gibt die Kettenlänge an = durchschnittliche Anzahl der Moleküleinheiten -CH2-CH2-O-
  • Polyethylenglycol - Wikipedia
    Startmoleküle der Synthese:
  • Ethylenoxid oder
  • Ethylenglycol (EG) (Syn.: Ethandiol, Glycol, Monoethylenglycol) oder
  • Diethylenglycol
    PEG - Allergierisiko:
  • 28.09.21: Cororna-Impfstoffe: Evt. kein Allergie-Risiko auf Polyethylenglycol (= Macrogol, PEG) (PZ online, Theo Dingermann): "Die Ergebnisse legen nahe, dass IgE-vermittelte allergische Reaktionen auf PEG wohl nicht für die allergischen Reaktionen nach Verabreichung eines mRNA-Impfstoffs verantwortlich sind."
  • 09.04.21: PEG als ein Anaphylaxie-Auslöser nach Covid-Impfung bestätigt (PZ online, Christina Hohmann-Jedd)
  • 26.12.20: Cororna-Impfstoffe: Evt. Allergie-Risiko auf Polyethylenglycol (= Macrogol, PEG) (Tagesspiegel, Sascha Karberg)
  • Siehe Impfstoff-Skeptiker-Kartothek (Allergie-Schock-Risiko) zur Wahrscheinlichkeit zu anaphylaktischen Impfreaktionen wie anaphylaktischer Schock
  • PEG ist als Wirkstoff und in der pharmazeutischen Technologie, Rezeptur und in Kosmetika (u.a. in vielen Zahnpasta) als Hilfsstoff weit verbreitet [DAZ]
  • 72 % der Bevölkerung sollen Antikörper gegen PEG besitzen [Tagesspiegel]
  • 7 % sollen potentielle PEG-Allergiker sein [Tagesspiegel]
  • PEG soll aber nur in seltenen Fällen allergische Reaktione auslösen [DGAKI]
  • Bei den aufgetreten anaphylaktischen Impfreaktionen handelte es sich anscheinend um hochgradige Allergiker, die z.T. Notfallpens (Adrenalinpens) bei sich führten, mit dem z.T. auch gleich behandelt wurde.

    Impfstoffe und Präparate mit PEG


    Impfstoffe mit PEG:
  • Impfstoffe mit PEG
  • Impfstoffe mit Polysorbat (PEG-Sorbitan-Ester) (Kreuzallergierisiko)
    ---> Unverträglichkeiten dieser Impfstoffe in der Vorgeschichte evt. berücksichtigen, sofern keine andere Ursache bekannt ist
    Präparate mit PEG:
  • Eine Unverträglichkeit z.B. auf Wick Medinait [Fallbericht] oder Gelorevoice Halstabletten [Fallbericht] ist nicht automatisch eine PEG-Allergie, da auch andere Bestandteile in Frage kommen.
  • Eine Unverträglichkeit auf Macrogol-Pulver ist nicht automatisch eine Polyethylenglycol (PEG, Macrogol)-Allergie, da auch eine Reaktion auf enthaltene Aromastoffe in Frage kommt.
  • Eine Verträglichkeit obiger oraler Präparate bedeutet nicht automatisch, dass auch Injektionen vertragen werden.
  • Ebenso wenig lässt eine Verträglichkeit/ Unverträglichkeit von Cremes mit Polysorbat (Tween), z.B. Asche Basis Creme, verlässliche Rückschlüsse zu.

    Keuzallergierisiko bei PEG-Allergie auf

    • Information! Zu Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen gelten die jeweiligen Fachinformationen
  • PEG-Allergie: Eine PEG-Allergie bedeutet nicht automatisch, dass auf alle PEG unterschiedlicher Kettenlänge (unterschiedliche Zahl hinter PEG) reagiert wird [Quelle S. 7 Punkt 4.4. f.]
  • Ethylenoxid-Allergie: Evt. liegt keine PEG- sondern eine Ethylenoxid-Allergie vor (Rückstand aus dem Herstellungsprozess). Ethylenoxid ist u.a. Startmolekül und/ oder Steriliserungsgas. Synonym für PEG = Polyethylenoxid) [Quelle S. 8]
  • Latexallergie: Evt. liegt keine Latex- sondern eine Ethylenoxid-Allergie vor (Steriliserungsgas) [Quelle S. 10 Punkt 2.4.1]. Bei PEG-Allergie kann ebenfalls eine Ethylenoxid-Allergie vorliegen, sodass bei einer "Latexallergie" auch auf PEG-Produkte reagiert werden könnte, obwohl diese latexfrei sind, wenn auf Ethylenoxid reagiert wird.
  • Propylenglycol-Allergie: Kreuzallergierisiko bei Ethylenglycol (EG)-Allergie und evt. bei PEG-Allergie.
  • Stoffe mit Kreuzallergierisiko:
  • Polysorbate (PEG-Sorbitan-Ester):
  • INCI (Kosmetik-Deklaration):
    Weitere:
  • Spekuliert werden könnte über ein mögliche Kreuzallergierisiko auf
    Aliphatische Polyether:
  • Spekuliert werden könnte auch aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit über eine mögliche Kreuzallergie zwischen
    Literatur:
  • 25.06.15: PEG - das Multitalent (DAZ, Dr. Heiko ­Schiffter-Weinle, Apotheker)
  • 10/2011: Die vielen Gesichter des Poly(ethylenglykol)s (Chemie in unserer Zeit 45(5):338-349, Carsten Dingels, Holger Frey, Martina Schömer)

    Propylenglycol (PG) - Kreuzallergierisiko

  • Eine Kreuzallergie zwischen Propylenglycol (PG) und Ethylenglycol (EG) ist beschrieben [Quelle S. 6], sodass bei einer Propylenglycol (PG)-Allergie auch auf PEG reagiert werden könnte, wenn dieses Ethylenglycol (EG) als Rückstand aus dem Herstellungsprozess enthält. Ethylenglycol (EG) ist ein mögliches Startmolekül der PEG-Synthese neben Ethylenoxid und Diethylenglycol.
  • Für PG besteht Deklarationspflicht nach EU-Excipients-Guideline als u.U. problematischer Hilfsstoff
  • Für Dermatika mit PG-Konservierung wird ein erhöhtes allergenes Potenzial erst ab 20 % beschrieben [DAZ]. In Zubereitungen mit Basiscreme DAC (10 % PG) wird PG z.T. als potentielles Allergen gelistet, in Zubereitungen mit 2 % PG dagegen nicht [Thieme]. Auf Salbengrundlagen mit 5 % PG reagieren 0,6 %, mit 20 % reagieren 5,1 % [Quelle, S. 73]
  • PG gilt als sehr schwaches Allergen [Alles-zur-Allergologie.de]